Die Schönau morgen

Ein Quartier für alle

Die HIAG wird die Schönau in den nächsten Jahren in die Zukunft führen und einen offenen Begegnungsort schaffen. Das Areal wird etappenweise zu einem lebendigen Quartier weiterentwickelt – für heutige und für künftige Nutzer*innen, für die Nachbarschaft und die Bevölkerung von Wetzikon. Die historischen Gebäude werden mit Respekt vor ihrer Geschichte sanft saniert, wobei das Hauptgebäude bis mindestens 2025 so bestehen bleibt wie bisher. Im südlichen Bereich des Gebiets und hinter dem Parkwäldchen sind Neubauten mit einem vielfältigen Wohnungsangebot und einem kleinen Anteil an Gewerberaum geplant. Der idyllische Naturraum – der Weiher, die knorrigen Bäume, die Parklandschaft und die Grünfläche hinter dem Spinnereigebäude – bleibt erhalten und soll als «grüne Oase» genutzt werden können. In einem ersten Schritt hin zur Schönau von morgen wurden in einem partizipativen Verfahren Nutzungsideen für das historische Baumwollmagazingebäude entwickelt, das künftige Herz der Schönau. Ausserdem hat die Stadt Wetzikon einen öffentlichen Gestaltungsplan für das Areal erarbeitet, der im Dezember 2023 vom Kanton bewilligt worden ist und die Qualität der Entwicklung in der Schönau langfristig sichert. Sobald der Gestaltungsplan rechtskräftig ist, startet 2024 die Planung der Bauprojekte.

Die Schönau heute

Raum für Neues und viel Kreativität

Das historische Ensemble, das 2010 von der HIAG erworben wurde, umfasst insgesamt 38 000 m2. Dazu gehören auch der romantische Schönauweiher, ein eigenes Wasserkraftwerk und der kleine Park im Herzen der Schönau beim einstigen Baumwollmagazin. Das Spinnereigebäude und einzelne Nebengebäude stehen seit 1987 unter Denkmalschutz, genauso die über 100 Jahre alten Bäume im Parkwäldchen gegenüber dem Spinnereigebäude. Dort, so wird gemunkelt, soll übrigens ein Keltengrab versteckt liegen – mittlerweile von alten Bäumen und dichten Sträuchern überwachsen. Seit der Stilllegung der Spinnerei Ende 1991 werden die Räume der idyllisch gelegenen Fabrikgebäude am Schönauweiher zwischengenutzt. Die Flächen dienen als Büro-, Gewerbe- und Lagerräume. Oder als Ateliers für Künstler*innen und andere Vertreter*innen der Kreativwirtschaft. In einem kleinen Teil der Räume wird auch gewohnt. 

Seit 2021 belebt in den Hochsommermonaten jeweils die Sommerbar die idyllische Umgebung vor dem Spinnereigebäude. Sie hat sich vom Geheimtipp zu einem beliebten Treffpunkt in Wetzikon entwickelt: Schönauer*innen und Besucher*innen geniessen jeweils das einmalige Ambiente, die Drinks, Konzerte und die Spezialitäten der sich abwechselnden Foodtrucks. Die temporäre Zwischennutzung ist aus dem Mitwirkungsprozess entstanden, der für die Nutzungsentwicklung des Baumwollmagazins ins Leben gerufen wurde.

Die Schönau gestern

Eine bewegte Geschichte und viele gute Geister

1823 liess der Franzose Frédéric Nagel die Spinnerei Schönau aus Steinen seines Schlosses Wetzikon errichten – im Glauben an das Potenzial der Textilindustrie im Zürcher Oberland. Vier Jahre später wurde der Schönauweiher ausgehoben und danach mehrmals erweitert – er dient bis heute als Staugewässer für das Kraftwerk. Ab 1842 war die Spinnerei Schönau für mehrere Jahrzehnte im Besitz der Familie Biedermann aus Winterthur und überdauerte mehrere Unwetterschäden und einen Grossbrand. 1931 erwarb die Firma Streiff unter dem Namen «Vereinigte Spinnereien AG Aathal» unter anderem die stillgelegte Fabrik Schönau. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Schönau zur Militärkaserne mit Rekrutenschule umfunktioniert. Nach dem Krieg wurde der Fabrikbetrieb wieder aufgenommen: 1969 reihten sich rund 30 Fabriken dem Aabach entlang, den man damals «Millionenbach» nannte, und produzierten rund 2400 Tonnen Garn pro Jahr. Erst Ende 1991 wurde die Spinnerei endgültig stillgelegt. 2010 verkaufte die Streiff AG das gesamte Areal an die Immobilienfirma HIAG.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Schönau auf unserem Jubiläumsblog.